Der letzte Bulle


Der letzte Bulle oder zumindest der letzte seiner Art, so kommt sich Mick Brisgau (gespielt von Henning Baum) vor, als er nach 20 Jahren aus dem Koma erwacht. Es hat sich einiges verändert, seitdem Brisgau angeschossen wurde und ins Koma fiel. Neue Technik, wie das Internet und Handys haben die Gesellschaft erobert und auch die Ermittlungsmethoden im Morddezernat der Polizei Essen haben sich geändert. Wo früher noch echt Männer gearbeitet haben, machen nun Softies die Arbeit. Obwohl das Umfeld mehr als gewöhnungsbedürftig ist, kehrt Mick in seinen alten Beruf zurück. An seiner Seite das genaue Gegenteil: Andreas Kringge (gespielt von Maximilian Grill), ein etwas schüchterner und sehr korrekter Polizist. Der letzte Bulle und Andreas lösen fortan Mordfälle zusammen. Gerade wegen ihrer unterschiedlichen Methoden und Verhaltensweisen ergänzen sie sich gut, geben aber durchaus auch skurriles Team ab.

  • Der letzte Bulle spielt in Essen und der Humor von Mick Brisgau orientiert sich auch an dessen Image. Ruhrpott, ein bisschen proletenhaftes Macho-Auftreten, das aber trotzdem nicht überzogen ist und sich dem Strukturwandel mehr und mehr anpasst. Brisgau verkörpert diesen Strukturwandel, der auch in der Musik widergespiegelt wird. Der letzte Bulle glänzt mit den rockigen Hits der 80er-Jahre, die nun eingebettet werden in die „Neuzeit“ als wären die 20 Jahre nie vergangen.

Die Wandlung von der Vergangenheit zur Gegenwart, von 20 Jahren in ein paar Momenten, wie Brisgau feststellen muss, gelingt in „Der letzte Bulle“ ausgesprochen gut. Die Mischung aus dem neumodischen Schnickschnack und den guten alten Ermittlungsmethoden, wo man auch mal mit dem Kopf durch die Wand geht, ergeben eine humorvolle und unterhaltsame Art, Mordfälle zu lösen. Die Handlungen der einzelnen Folgen sind dabei auch noch spannenden aufgebaut und auch eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Alles in allem ist „Der letzte Bulle“ eine sehr ausgewogene und lustige Kriminalserie, die sehr sehenswert ist.